RÜCKBLICK 2009; INFORMATION & AUSBLICK 2010
13. Januar 2010
Sehr geehrte Angehörige der Zivilschutzkompanie Allschwil
RÜCKBLICK 2009
Würden wir im Zivilschutz ein Ranking der Unworte des Jahres einführen, so wäre nach meinem Empfinden im 2008 die Wort-Zahlenkombination „EURO 08“ ganz oben auf der Liste aufgetaucht. Im Jahr 2009 würde das Unwort des Jahres entweder „Schweinegrippe“ oder „Pandemie“ heissen.
Thomas Huber, der Zugführer Führungsunterstützung und Schreibender hatten während Monaten das Vergnügen, uns im Rahmen von Sitzungen des Regionalen Führungsstabes (RFS) und deren Vorbereitung mit Lageberichten zur Pandemiesituation und mit der Erstellung eines Impfkonzeptes zu beschäftigen. In der Zwischenzeit ist dieses Thema von den Frontseiten der Zeitungen in die Spalte „Weitere Meldungen“ gerutscht. Hoffentlich bleibt es dort.
Am 12. Februar 2009 wurden die Jahrgänge 1968 und 1969 aus der Zivilschutzpflicht entlassen. Nach dem formellen Teil in der Aula am Lettenweg haben wir uns auf die Kartbahn in Roggwil gewagt.
In rasanter, kurvenreicher Fahrt rangen die entlassenen ZS-Angehörigen gegen das Kader um Sekundenbruchteile. Auf der Kartbahn, wie im Zivilschutz, hat sich gezeigt: Übung macht den Meister. Einige hatten da einen Vorteil, den sie ausnutzen konnten. Andere standen eher auf Kriegsfuss mit den Fliehkräften und profitierten davon, dass, wie immer im Zivilschutz, die Sicherheitsbestimmungen eingehalten worden sind.
Alarmübungen
Ein Bild von der Kartbahn passt zu einem der Schwerpunktthemen: Sind wir bereit?
Damit unser Einsatz im Ernstfall vom Start an klappt, müssen wir nicht nur unser Handwerk beherrschen, sondern auch mental und physisch präsent sein. Dazu haben wir im vergangenen Jahr zwei Alarmübungen während unserer vom Kanton vorgegebenen Pikettwochen durchgeführt. Wir haben damit geprüft, mit wie vielen Einsatzkräften auf Platz nach einer und nach zwei Stunden gerechnet werden könnte und wie viele Zivilschutzangehörige wir mit unserem Alarmierungssystem über Handy und per Email überhaupt erreichen.
Es war erstaunlich, dass wir aus Australien, Kanada, Dänemark, Kroatien, Bayern usw. Antworten erhalten haben.
Die Rückmeldungen wurden nach Funktionen erfasst und ausgewertet. Nebst der Reaktionszeit auf den Alarmeingang war die Anreisezeit ein wichtiger Faktor.
Datum |
Unterstützung |
Betreuung |
Führungsustü |
Logistik |
Pl. Aufw./KGS |
|||||
06.07.09 |
1 h |
2 h |
1 h |
2 h |
1 h |
2 h |
1 h |
2 h |
1 h |
2 h |
Anzahl |
17 |
23 |
14 |
20 |
3 |
8 |
3 |
5 |
- |
- |
Prozent |
34.0 |
46.0 |
28.6 |
40.8 |
10.7 |
28.6 |
11.1 |
18.5 |
- |
- |
30.11.09 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Anzahl |
13 |
21 |
8 |
17 |
6 |
11 |
12 |
13 |
1 |
3 |
Prozent |
26.0 |
42.0 |
16.3 |
34.7 |
21.4 |
39.3 |
44.4 |
48.2 |
6.7 |
20.0 |
Die in der Tabelle eingesetzten Zahlen zeigen die Anzahl Personen absolut bzw. in Prozenten pro Bereich, die innerhalb einer bzw. innerhalb zweier Stunden nach Alarmauslösung auf Platz verfügbar gewesen wären. Es überrascht nicht, dass die Zahlen eher tief sind. Die Rückmeldungsalarme wurden an Wochentagen während der Arbeitszeit ausgelöst. Einige Zivilschutzangehörige hätten für die Anreisezeit von der Arbeitsstätte nach Allschwil viel Zeit benötigt. Durchschnittlich haben rund 60 bis 70% den Alarmeingang mit einer Rückmeldung quittiert.
Wir haben festgestellt, dass auf unserer Seite Verbesserungsmöglichkeiten betreffend Entgegennahme der Rückmeldungen bestehen. So werden wir in der Alarmierungssoftware temporär die Rückmeldungsadressen für SMS und Email so umstellen, dass sie bei uns am richtigen Ort ankommen. Bitte bei diesen Rückmeldungsarten immer den vollständigen Namen und die Anreisezeit angeben. Das vereinfacht uns die Erfassung und Auswertung.
Unsere Alarmierungssoftware lässt übrigens die Unterscheidung zwischen Übungsalarm und Ereignisalarm zu. Im Ereignisfall wird der Alarm nicht nur über SMS und Email gesendet, sondern geht auch an die Privat- und Geschäftstelefonnummer. In den beiden letzten Fällen wird der Alarmtext von einer Software gelesen und vorgesprochen.
Ich rufe an dieser Stelle in Erinnerung, uns sämtliche Erreichbarkeiten mitzuteilen und uns möglichst rasch allfällige Änderungen der Telefonnummern und Email-Adressen an Tel. 061 486 25 84 oder an dorothea.brefin@allschwil.bl.ch zu melden.
Kader- und Personalplanung
Es ist uns gelungen, rund 10 Personen für die Zug- oder Gruppenführer Ausbildung zu gewinnen. Dafür bin ich allen Beteiligten dankbar. Wir haben dem Kanton unsere Ansprüche rechtzeitig angemeldet. Es werden trotzdem nicht alle ihre Ausbildung im kommenden Jahr absolvieren können, weil das Platzangebot beschränkt ist. Eine Liste der Kurseinteilungen 2010 liegt diesem Schreiben bei.
Oliver Renz hat im 2009 die Ausbildung zum Küchenchef mit einer sehr guten Bewertung abgeschlossen, wozu wir ihm schon anlässlich des Kaderrapports ganz herzlich gratuliert haben.
Die Zivilschutzstellenleiterin, Dorothea Brefin, beabsichtigt im Frühling 2012 in Pension zu gehen. Ihre Nachfolgerin, Nicole Aschwanden, zurzeit Telefon/Empfang, arbeitet sich bereits in das Gebiet ein.
Unserer Kompanie wurden im 2009 vier neu ausgebildete Zivilschutzangehörige zugeteilt. Es sind dies: Asirvatham Rajaneesh und Rentsch Flavio als Pioniere, sowie Misev Denis und Niggli Michael als Stabsassistenten. Mit ihnen werde ich ein Einteilungsgespräch führen.
Der Kulturgüterschutz (KGS) inventarisiert das bewegliche und unbewegliche Kulturgut. Er stellt der Feuerwehr für ihre Einsatzplanung die notwendige Dokumentation zur Verfügung und sorgt für geeignete Schutzräume. Er unterstützt die Feuerwehr bei der Rettung von Kulturgütern.
Dominique Pellet wird im kommenden Jahr die Kaderausbildung zum Chef KGS absolvieren. Zwei bisherige Kaderleute des KGS werden in den nächsten Jahren altershalber aus der Zivildienstpflicht ausscheiden. Aus diesem Grund suchen wir 2-3 Leute, die sich in Beruf oder Freizeit mit Kulturgut – Jodeln und Schwingen sind nicht gemeint – befassen oder einen kreativen Beruf ausüben. Falls jemand Interesse an einer Umteilung zum KGS hat, soll er sich bitte mit mir in Verbindung setzen.
Homepage
Im Schreiben zum Jahresende 2008 habe ich nach zwei Zivilschutzangehörigen gesucht, die unsere Homepage aktualisieren und unterhalten können. Daniel Wenk und Igor Brodnik haben sich zur Verfügung gestellt und die Homepage www.zso-allschwil.ch während dem WK 09 attraktiv gestaltet.
Periodische Schutzraumkontrolle (PSK)
Am 16. und 17. September wurde durch den Bereich „Planung Aufwuchs“ die PSK für November 2009 vorbereitet. 290 Liegenschaftseigentümer/innen mit Schutzraum – entsprechen etwa 30% der in unserer Gemeinde vorhandenen Schutzräume – wurden schriftlich über Datum und Zeitpunkt der Schutzraumkontrolle informiert. Die Schutzraumkontrolle wurde vom 09. bis 11. November durchgeführt.
Alle fünf Jahre verlangt der Kanton von den Gemeinden einen Nachweis über die vorhandenen Schutzplätze, die sogenannte Schutzplatzbilanz. Liegt diese über 100% der ständigen Einwohnerschaft, können Bauherren wählen, ob sie einen Schutzraum erstellen oder Ersatzbeiträge bezahlen möchten. Die Ersatzbeiträge sind zweckgebunden. Das heisst, sie können für den Unterhalt der öffentlichen Schutzräume oder für weitere Zivilschutzmassnahmen verwendet werden. In unserem Fall wird der Ausbau der IT- und Kommunikationsmittel im OKP – siehe dazu den separaten Abschnitt unter Ausblick 2010 – aus solchen Geldern finanziert.
Die Schutzplatzbilanz von Allschwil zeigt folgendes Bild:
Die ständige Wohnbevölkerung beträgt per Ende 2009 18’886 Personen. Diesem Schutzplatzbedarf stehen 23’465 Schutzplätze im Wohnbereich gegenüber. Das Schutzplatzangebot übertrifft den Bedarf um 4’579 Plätze. Der Deckungsgrad beträgt 124% und liegt somit wesentlich über den zur Schutzraumbausteuerung verlangten 100%.
Kulturgüterschutz
Der Kanton BL hat unter der Leitung von Stefanie Wagner die Fachstelle Kulturgüterschutz gebildet. Frau Wagner hat mit den KGS-Verantwortlichen der Zivilschutzorganisationen im Kanton BL eine Standortbestimmung durchgeführt. Im August 2009 hat zwischen der Fachstellenleiterin und den Kaderleuten unseres KGS eine Besprechung stattgefunden. Aufgrund des Feedbacks wird der Kanton im 2010 eine fachspezifische Weiterbildung anbieten.
Im November hat der KGS Allschwil/Schönenbuch während dem WK das Kulturinventar der Gemeinde mit digitalen Fotos ergänzt. Von den Fachleuten des Ortsmuseums wurde für den KGS eine Führung im Dorfkern organisiert. Im Ortsmuseum erhielt die Gruppe anschliessend einen Einblick in die Kultur unserer Gemeinde.
Anlage WK’s
Während drei Anlage WK’s wurden verschiedene öffentliche Schutzanlagen gereinigt und gewartet. Darunter waren die Schutzanlage in Schönenbuch, die Schutzanlage beim Lindenplatz und die Schutzanlage unter dem Schönenbuchschulhaus in Allschwil. Die Letztgenannte wurde von verschiedenem altem Schulmaterial geräumt. Insgesamt wurden 1.5 Tonnen Holz und 2.5 Tonnen Metall in zeitraubender Arbeit voneinander getrennt und separat entsorgt.
Fazit 2009
Insgesamt hat die Zivilschutzkompanie Allschwil/Schönenbuch im 2009 17 Anlässe in verschiedensten Bereichen durchgeführt. Nicht alle Anlässe sind im Rückblick erwähnt. Ich beabsichtige, die Berichterstattung von Jahr zu Jahr etwas anders zu gewichten. In diesem Jahr wurden Funktionen erwähnt, in denen nur wenige Leute mit ihrem Einsatz viel bewegt haben.
INFORMATION & AUSBLICK 2010
Ausbau IT und Kommunikation im OKP
Im Moment arbeiten wir an der Modernisierung unserer Zivilschutzinfrastruktur. Im Kommandoposten unter dem Postgebäude vor der Gemeindeverwaltung werden die Kommunikations- und Telematikmittel der heute üblichen Technik angepasst. Die Installationsarbeiten werden voraussichtlich im Februar/März 2010 ausgeführt. Insgesamt werden mit den nötigen Einrichtungen für Polycom ungefähr CHF 200’000.00 investiert. Es werden rund 12 Arbeitsplätze mit PC oder Laptop eingerichtet. Sämtliche dieser Arbeitsplätze werden über IP Telefonie und Internetanschlüsse, sowie über die gängigen Officeanwendungen verfügen. Der Führungsunterstützung wird ab Frühling die elektronische Lagedarstellungssoftware „Naris“ zur Verfügung stehen.
Die Arbeitsplätze und die IP Telefonie werden durch Glasfaserkabel mit den Servern der Gemeindeverwaltung verbunden. Damit diese Server in der Gemeindeverwaltung jederzeit funktionieren, musste eine Notstromversorgung projektiert werden. Die Arbeiten für diese Investition im Umfang von rund CHF 80’000.00 sind zum grössten Teil abgeschlossen.
Pikettwochen 2010
Der Kanton hat unserer Kompanie die Pikettwochen von Montag, 04.01. bis Sonntag, 10.01.2010 sowie von Montag, 05.04. bis Sonntag, 11.04.2010 zugeteilt (siehe Jahresprogramm 2010).
WK 2010
Die Unterstützung, Betreuung, Führungsunterstützung und Logistik werden ihren WK in der Woche von Montag, 26. bis Freitag, 30. April 2010 absolvieren. Separate WK’s finden für die Funktion Planung Aufwuchs zur Schutzraumkontrolle, sowie für den Kulturgüterschutz statt.
Den Angehörigen der beiden Betreuungszüge möchte ich Gelegenheit bieten, während dem WK eine Sanitätsausbildung zu absolvieren. Welche Betreuer sind aufgrund ihrer beruflichen Tätigkeit befähigt, eine Sanitätsausbildung zu instruieren? Ich bitte diese Leute, sich im Januar 2010 bei mir zu melden.
Ferner werden verschiedene Anlage-WK’s angeboten. Diese dienen dem Unterhalt und können als Ausweich-WK’s genutzt werden, wenn die Erfüllung der Dienstpflicht während dem vorgesehenen WK in der eingeteilten Formation nicht zumutbar ist.
Begleitung Ferienlager für Alzheimerpatienten im Hotel Artos Interlaken
Ganz speziell möchte ich den Angehörigen der Betreuung die Möglichkeit bieten, an einem Ferienlager für Alzheimerpatienten teilzunehmen. Die Alzheimervereinigung, Sektion beider Basel, plant im 2010 zwei solche Lager von Samstag, 15. Mai bis Sonntag, 22. Mai 2010 und von Sonntag, 29. August bis Samstag, 04. September 2010, jeweils in Interlaken. Im 2009 hat aus unserer Kompanie Thomas Frei an einem solchen Lager teilgenommen. Wir wurden angefragt, ob sich im kommenden Jahr Zivilschutzangehörige aus unserer Kompanie zur Verfügung stellen würden, um Alzheimerpatienten und deren Angehörige zu begleiten. Ich erachte dies als wertvollen Dienst am Mitmenschen. Interessenten bitte ich darum, sich im Januar bei Dorothea Brefin oder mir zu melden.
Stabsübung 2010
Der Kanton hat die für 2009 vorgesehene Stabsübung ins 2010 verschoben. Der neue Termin ist für Donnerstag, 02. September 2010, mit dem Leiter des Kantonalen Krisenstabes (KKS) vereinbart worden. An diesem Tag muss die Führungsunterstützung anwesend sein. Damit diese Übung mit den neuen Kommunikationsmitteln klappt, werden wir während der WK-Woche vom 26. bis 30. April 2010 eine interne Stabsübung einplanen. Vorgesehener Termin ist Dienstag, 27. April 2010.
Übung mit der Feuerwehr Allschwil
Es ist mir ein Anliegen, den ZS etwas näher an die Feuerwehr zu bringen. Schliesslich ist es eine Aufgabe des ZS, die Feuerwehr oder andere Rettungsorganisationen im Ereignisfall unterstützen zu können. Dazu ist es von Vorteil, gegenseitig die Köpfe und das Material zu kennen. Eine gemeinsame Übung ist für Montag, 06. September 2009, vorgesehen.
Allgemeines
Die in diesem Schreiben oder in beigelegtem Jahresprogramm angegebenen Daten dienen der persönlichen Information, sowie der Information des Arbeitgebers. Es erfolgen in jedem Fall zusätzlich rechtzeitige, verbindliche Aufgebote.
Sollten sich im Zusammenhang mit vorliegender Korrespondenz Fragen ergeben, stehen Dorothea Brefin unter Tel. 061 486 25 84 sowie der Schreibende unter Tel. 061 486 25 23 oder 079 503 18 48 ab 04. Januar 2010 gerne zur Verfügung. Selbstverständlich sind wir auch über Email erreichbar. Die Adressen befinden sich im Briefkopf.
Abschliessend danken wir für das Engagement in der Zivilschutzkompanie Allschwil/Schönenbuch und wünschen Euch und Euern Angehörigen einen guten Rutsch und Gesundheit im 2010.
mit freundlichen Grüssen |
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Zivilschutz Allschwil/Schönenbuch |
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Zivilschutzkommandant: |
Zivilschutzstellenleiterin: |
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sign. |
sign. |
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Heinz Schäfer |
Dorothea Brefin |